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Der Sprachgebrauch in der Fotografie ist schon komisch, Japaner blitzen nicht „entfesselt“, sondern halten es mit der guten alten Kolonialzeit: Sie nutzen Blitzgeräte wie „Master“ ihre „Sklaven“, die sie Arbeitsgruppen zuteilen.
Ich habe bisher fast nur auf Workshops diese –technisch sicher faszinierende – Technik angewandt, denn ein guter, alter Spruch sagt auch, dass man, wenn ein Bild weniger berührt, nicht nah genug dran war! Und nah dran braucht man keine „Entfesselung“, dann gehen mit mir manchmal die fotografischen Pferde durch und ich blitze mit dem Blitz auf der Kamera wie „entfesselt“.

Und dann kommt mir noch in den Sinn, dass die Bezeichnungen „Master“ und „Slave“ mehr mit Fesseln – besonders an den Füßen der Sklaven- zu tun haben. Da ist dann „Entfesseln“ angesagt!

Nun ist die Welt kein Wunschkonzert und nicht immer kommt man nah genug ran. Dann ist es schon gut, dass man wenigstens seine Lichtquellen nah dran platzieren kann. Manchmal stehen auch Dinge vor unserem Motiv, die ein Lösen des Blitzes fordern, denn die meisten Blitze reagieren auf den Reflex des Vordergrundes und dann bleibt kein Licht für den zu beleuchtenden Bildteil. Dann heißt es, den Blitz zu „entfesseln“ und ihn so zu setzen, dass er ungestört den wichtigen Bildteil erreicht.

Losgelöste Blitze braucht man auch dann, wenn die zu beleuchtende Fläche nicht parallel zur Aufnahmefläche steht, sondern diagonal. Dann heißt es, den Blitz senkrecht zur Motivebene zu stellen, um eine gleichmäßige Beleuchtung zu erreichen, eventuell sogar 2 oder 3 Geräte zu nehmen, die derselben „Sklaven“- Gruppe zugeordnet werden. Kenner meiner Art zu fotografieren merken spätestens jetzt, warum ich meist nur auf Workshops dazu komme, solche Ideen umzusetzen. Denn meist handelt es hier um handwerklich anspruchsvolle „Kopien“, nicht um „Bilder“! Ausnahmen bestätigen die Regel, wie wir auch in den Bildern sehen, die diese „Kurzgeschichte“ begleiten. Licht in ein Auto hinein bekommt man mit Blitz nur von innen, eine große Motorhaube reflektiert den Aufsteckblitz und das Mädel bleibt dunkel, mit Blitz auf der Kamera kann man eine Motorhaube nicht zoomen!

Neben dem Bildverständnis brauchen wir auch hier ein wenig Einblick in die Denkweise der Kameras. Grundsätzlich kann man mit einer Lichtquelle nur eine Ebene richtig belichten, die Ebenen davor sind heller und die dahinter dunkler.
Die Beleuchtungsstärke nimmt, so haben wir es gelernt, quadratisch zur Entfernung zu und ab.Ist die zu beleuchtende Ebene weiter hinten, so muss der Blitz von der Kamera weg, hinter die vorderen Ebenen, direkt vor die zu beleuchtende.
2 Ebenen hintereinander mit einem Blitz zu beleuchten ist ebenso unmöglich. Deshalb gibt es in dem von mir benutzten System auch eine Arbeitsteilung. Auf der Kamera sitzt der „Master“, der 2 „Sklaven“ befehligt, A und B. Alle 3 belichten 1 Motivebene und sind 1 Recheneinheit für den Belichtungsmesser. Damit nicht alles „kommunistisch“ gleichgeschaltet belichtet wird, kann man den „Master“ zwar steuern lassen, er blitzt aber – wenn ich will- nicht mit. Ebenso kann man die Arbeit der „Sklaven“ einteilen, das Beleuchtungsverhältnis von A:B ist variabel von 1:8 bis 8:1.
Kommt eine 2. Ebene hinter der ersten mit ins Spiel, ist deren Beleuchtung die Aufgabe von „Sklave“ C, der eine eigene Lichtmesseinheit darstellt.

Die Kameras sind also in der Lage, 1 Blitz auf der Kamera mit den Blitzen  A und B plus C plus das Umgebungslicht so zu messen, dass eine ausgewogene Belichtung das Resultat ist. Die neuesten Errungenschaften der Kameraindustrie lassen sogar noch mehr „Sklavengruppen“ zu. Eine Verkomplizierung hat meiner Meinung nach allerdings noch nie zu besseren Bildern geführt. Es versteht sich sicher von selbst, dass man mit Integral- oder Spotmessung nicht zum Ziel kommen kann. Diese Messmethoden beziehen sich auf die Fotografie ohne Blitz! Zwingend erforderlich ist die Mehrfeldmessung, die in der Lage ist, Kontraste zu erkennen und deren Steuerung mehreren Lichtquellen zu ordnen kann.

Wer noch nie am Herd stand und sogleich nach einem Rezept eines Sternekochs kochen will, sollte nicht lesen, sondern eine Kochkurs besuchen. Und da nützt es auch nichts, wenn er sich eine Küche kauft, die einem Könner gerecht wird.

Wer mit 1 Blitz nicht klar kommt, braucht auch nicht 2 oder 3.

Ann-Kathrin-Tolz-1
Loffelsender-1
Loffelsender-3
Lena-Puy-1
Lena-Bar-1

Nachmittags auf der vollen Marktstraße in Bad Tölz. Mit großem Abstand und der daraus resultierenden flachen Perspektive ist es möglich, einen kleinen Teil des Hintergrundes auszusuchen, der Ann Kathrin frei stellt. Die offene Blende am EF 2,8/400 tut das ihre dazu. Ein Workshopteilnehmer fungiert als Blitzhalter, das Steuergerät ST-E 2 auf der Kamera löst den 430 EX II aus! Die Info im Kamerasucher rebelliert, die 1/300 sek. blinkt, denn mit Blende 2,8 ist das Bild schon relativ überbelichtet, um 1,6 Stufen, wie ich im Sucher meiner EOS 1 D MK IV sehe. Eigentlich ist FP-Blitz angesagt, die Highspeed-Synchronisation, doch das ist mir gerade recht. Die Duftigkeit eines blonden, hellhäutigen, weiß gekleideten Mädels erfordert eben diese „Falschbelichtung“.

Wer würde nicht gern mit unserem Model tauschen, einmal mit einem alten Daimler Sportcoupé zu fahren. Blende 16 lässt uns das Mädel und den Schriftzug auf der langen Schnauze erkennen, die 1/13 sek. regelt das Umgebungslicht und der Blitz auf einem kleinen Stativ beleuchtet von links die charmante Fahrerin. Gezündet wurde der „Sklave“ 430 EX II mit dem „Master“ 580 EX II, dem allerdings das Mitblitzen verboten war, hat doch der lange Vorbau genügend anderes Licht

Dynamik und Unschärfen sind nicht Sache des Blitzes, sondern der Synchronzeit von 1/30 sek. Damit der Blitz den Zoomeffekt auf dem Vorderteil nicht tangiert, liegt er in Fahrtrichtung vorn rechts auf dem Armaturenbrett und beleuchtet mit seiner ultrakurzen Leuchtzeit die rasante Fahrerin. Auslöser bei  24 mm des 2,8/24-70 und Tv 1/30 andrücken, Bildausschnitt komponieren, durchdrücken und innerhalb der 1/30 sek. das Zoom-Objektiv in Richtung Tele drehen, wie weit, ist egal, aber bitte drehen! Der Blitz ist auf den 1. Vorhang synchronisiert, fixiert das Mädel und dann explodiert alles, was nicht vom Blitz und nur vom Umgebungslicht beleuchtet wird. Die Länge der Synchronzeit ist übrigens beliebig, man nimmt die, die man beherrscht und zu der es eine Blende gibt!

Lena am Tisch:
Die Schatten durch das Tageslicht von hinten werden gleich dreifach  aufgehellt:
Die Tischdecke reflektiert das Licht und gleichzeitig ist ein Miniaufheller von Sunbounce auf einen Stativ links aktiv. Damit nun der 580 EX II, der als 3. Aufheller in den Sunbouncer blitzt, das Gesicht besser modelliert, steht die Kamera auf -1. Damit ist hier nicht der Blitz tangiert, sondern nur das Umgebungslicht und so entsteht rechts im Bild der leichte Schatten auf der Wange. Der von einem ST-E 2 Steuergerät ausgelöste Blitz ist so in seiner Richtung von links besser zu erkennen und auch farbige Reflexe von der Tischdecke und der Serviette werden vermieden. So haben wir durch die kleine Manipulation von -1 eine definierte Lichtrichtung.

Die Bardame wird von rechts vom Licht der Tür und von links von einem 580 EX beleuchtet, der den Namen „Slave A“ trägt, von vorn kommt der „Master“ dazu. Das Hintergrundlicht stammt von einem weiteren Blitz, der „Slave C“ genannt wird, weil er eine andere Ebene beleuchtet, die weiter hinten liegt. Der C-Sklave ist überdies auf -1 gestellt, denn die etwas dunklere Ausleuchtung erhöht durch den Kontrast ein wenig die Tiefe im Bild. Blitz auf der Kamera, Blitz A und C sowie das Tageslicht durch die Tür werden von der Mehrfeldmessung perfekt zu einem ausgewogen Ganzen geregelt.