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Wenn man die Ergebnisse der Blitzfotos sieht, die mancher Zeitgenosse nach zu schneller Fahrt ins Haus geschickt bekommt, wünscht man sich die Worte des Museumswächters herbei: Blitz verboten. Die Begründung im Museum ist meist hanebüchen. Der angeblich hohe UV-Anteil soll die Exponate schädigen. Das Einzige, was da geschädigt wird, ist der Verkauf von Katalogen und Postkarten, die natürlich von einem Fotografen stammen, der sich das alleinige Recht auf fotografieren gesichert hat.

Auch bei Konzerten gilt meist: Bitte ohne Blitz! Und selbst akkreditierte Fotografen dürfen nach kurzer Zeit nicht mehr fotografieren, weil die Schminke im Gesicht verläuft. Und der extrem scharfe Blitz zeigt  unverschämt genau die alte Haut unter der jungen, verlaufenden Schminke.

Als ich bei Canon anfing konnte man Blitzbilder von einer Bühnenschau kaum akzeptieren, weil die Blitztechnologie und auch das Messverfahren alles natürliche Licht überknallte, die Atmosphäre war kaputt. Um das Ambiente zu erhalten, brauchte man offene Blenden und höhere Empfindlichkeiten. Die waren aber auch nicht gerade gut anzuschauen, die Körnigkeit eines 800 ISO Filmes ließ keine großen Vergrößerungen zu.

Alles das ist seit der Canon T 90 und erst recht im digitalen Zeitalter Makulatur, die Empfindlichkeiten gehen, auch druckbar, in schwindelnde Höhen. Blitztechnologie vom Feinsten macht es möglich, Ambiente zu erhalten und dennoch mit dem Blitz eine Kernschärfe zu erreichen. Wenn sich das nur herum gesprochen hätte! Vielleicht dürfte man dann auch beim Rockkonzert blitzen. Die Profis aber, die sich seit Jahren die Pfründe gesichert haben, fotografieren mit modernsten Kameras blitztechnisch immer noch nach Opas Methode. Der Impressario hält das für der Weisheit letzten Schluss, denn er kennt ja keine Fotografen, die es besser können. Damit steht fest: Blitz verboten! Wenn dann jemand kommt, es mal zu zeigen, kollidiert er automatisch mit den Arrivierten und bekommt die „Rote Karte“.

Ich kann es ja verstehen, wenn man um seine Pfründe kämpft. Aber die Alternative, sich selber mal weiter zu bilden, halte ich für die bessere Methode. Da geben kleinere Veranstaltungen Gelegenheit, es den Großkopferten mal zu zeigen! Nicht alle Veranstalter sind borniert und altmodisch, manche sind so modern wie die Musik!
Und wenn man dann beim Konzert auch noch Privilegien erheischen kann, weil man mit einem der Musiker in einem nahen verwandtschaftlichen Verhältnis steht, kann man sogar Positionen einnehmen, die den Extraschuss ermöglichen.

495s9639Unser Schlagzeuger Jo explodiert förmlich vor lauter Dynamik. Eine Leiter zwischen den schwarzen Seitenvorhängen machte den Standpunkt möglich. Der AF steht auf dem Hinterkopf. Tv gibt der Kamera den Auftrag, zur Synchronzeit eine Blende zu finden, die das Ambiente richtig belichtet. Also nehme ich mal ½ sek., im Sucher erscheint beim Andrücken des Auslösers die Blende 5, 28mm Brennweite  am Zoomobjektiv bringt den richtigen Ausschnitt. Auslösen! Blitz! Und zeitgleich das Objektiv von 28 nach 70 drehen! Ob man da ankommt, ist egal, Hauptsache, es wird zeitgleich gedreht. Der Blitz friert alles ein, was vorn ist und auch die hoch reflektierenden Trommeln. Das Bühnenlicht wird in der ½ sek. zur Explosion gebracht.
Das alles kennt der Leser  von der Kochkunst mit Erbsen und Möhren!

„Blitzen verboten“ ist nicht akzeptabel, wenn der Fotograf sein Handwerk versteht. Dieses Verständnis allerdings fehlt vielen arrivierten Szenefotografen, besonders denen, die dann die Party nach dem Konzert ablichten und in einschlägigen Gazetten veröffentlichen.
Das Wort „Fotografieren“ ist da manchmal zu schade!

Kremer-1Kremer-2Beide Bilder, das Close-Up mit dem Mikrofon wie auch der größere Ausschnitt mit Gitarre, leben von der Doppelbelichtung beim Blitzen. Der Blitz ist immer kurz, kann wegen seiner Position auf der Kamera nur vorne wirken. Die lange Synchronzeit belichtet das Bühnenlicht.

Und weil meine Kamera bei Av erst das Bühnenlicht misst und dann den Blitz nur da einfüllt, wo Platz ist, also im Schatten, warte ich so lange, bis der Sänger Schatten im Gesicht hat und auf ein warmes Bühnenlicht, damit die Lichtfarbe und das Gitarrenholz Ton in Ton erscheinen. Die Kamera mit dem 70-200/2.8 steht bei 200 mm auf Av, die Blende ist offen und bei 400 ASA haben wir Synchronzeiten von 1/60 sek. (Mikro) und 1/160 sek. (Gitarre). Wackeln ist unmöglich, denn der extrem kurze Blitz greift im Schatten


blueDas Spiel mit der Farbe ist auch bei Rockkonzerten möglich. Die blauen Augen des Sängers und das langsam mit dem Bühnennebel aufsteigende Licht ergänzen sich wunderbar. Der Schatten im Gesicht des Sängers wird vom Blitz aufgefüllt und damit entsteht die nötige Schärfe. „Blitzen verboten“ macht solche Bilder unmöglich. Bilder mit Blitz und dennoch voller Atmosphäre. Wie immer bei mir ist der Blitz direkt auf das Motiv gerichtet.

 

Tom6Tom16Die offene Blende des 28-135 IS bringt bei 28 mm und  ISO 100 fast 1 sek. Synchronzeit und dennoch keinen  Wackler, denn der extrem kurze Blitz sorgt für das scharfe Kernbild. Das brachte mich auf eine besondere Idee. Wenn schon Blitzen immer als Doppelbelichtung begriffen werden muss (Blitzleuchtzeit und Synchronzeit), so sollte das auch im Bild zu sehen sein. Also nehmen wir 1 sek. Synchronzeit, der angedrückte Auslöser lässt die Kamera scharf stellen und die offene Blende erscheint unten im Sucher. Auslösen! Blitz! Zoomen von 28 nach 135, aber schnell! Und dann die Kamera ruhig halten, bis der Spiegel runter klappt. In dieser Restzeit bildet sich der Kopf des Bassisten mit 135 mm noch einmal groß ab und der Imagestabilizer macht es einigermaßen sichtbar! Bei „Blitzen verboten“ ist das Bild nicht möglich!
Weitere Beispiele sind hier zu finden und auch hier.