Wenn man zu einem niedergelassenen Fotografenmeister geht, sieht der "Delinquent" im Studio eine feste Lichteinrichtung, die manchmal noch die Position vom Großvater hat. Und die Kamera steht auf einem Studiostativ. Bei 21° DIN hat man da Blende 11, der Abstand der Sitzgelegenheit für den "Delinquenten" zur Kamera ist und bleibt konstant. Bei Blende 11 ist dann das Scharfstellen nicht so problematisch und auch Fehler im natürlich "selbst gewebten" Hintergrund erscheinen unangenehm deutlich. Eine offenere Blende wäre nützlich, aber dann würde das Licht nicht mehr stimmen.
Mein Beispiel von einem Workshop bei fotogena in Darmstadt zeigt, wie man beweglich im Handumdrehen (wörtlich zu nehmen!) Hintergrund eliminiert und verschiedene Anmutungen fotografiert, wenn man nur einfach denkt.
1. Der AF gehört aufs Auge
2. Die Kamera im Hochformat wird so gehalten, dass der Blitz von rechts kommt, wenn das Model nach rechts schaut, d.h. der Handgriff ist unten! Schaut das Model nach links, so ist der Handgriff oben und der Blitz links!
3. Kameraeinstellung = Av f:1,2 und Blitz auf HS , ansonsten mal nachlesen :-))
4. Bildreihe fotografieren mit Ankippung nach rechts, das Model lehnt sich nach hinten , Kamera drehen, den AF auf dem Auge halten und Bilder fotografieren bis zur Kippung nach links = Model beugt sich nach vorn.
Wir sind zu dieser Übung einfach ins Freie gegangen und haben "Erbsen mit Möhren" gemischt
Konsequenz:
Wenn der Fotograf beweglich ist, muss sich das Model nicht bewegen, es fühlt sich bequem und muss sich nicht verrenken.
Die Bilder mit eingeblendetem AF sind unbearbeitete JPEG direkt aus der Kamera