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In einem Buch zu den Canon FD-Objektiven konnte man unter anderen „Grundforderungen an ein Objektiv“  die Forderung lesen, ein Objektiv solle einen Objektpunkt als Bildpunkt darstellen.
Schon in diesen Urzeiten der analogen Fotografie war mir klar, dass ich so etwas schon mal woanders gehört hatte: Man muss das Unmögliche fordern, um das Mögliche zu erreichen. Denn einen Punkt darzustellen ist unmöglich, wenn man die Definition des Punktes ernst nimmt: Er ist die Schnittfläche von 2 Geraden oder Kurven. Auch eine Gerade kann man nicht darstellen, denn sie ist nur lang. Und da sie keine Breite hat (sonst wäre sie eine Fläche) ist die Gerade nur unzureichend abzubilden. Ich kann meinen Bleistift noch so sehr anspitzen, die dargestellte Gerade ist immer eine Fläche, denn sonst wäre sie unsichtbar.

Um also dem Punkt einen sichtbaren Ort zu geben, muss ich ihn “unscharf vergrößern“, ihm eine Fläche zuordnen, damit ich ihn sehen kann, ihn zu einem Kreis vergrößern, ihn vom Kern her „zerstreuen“. Sein Name ist nun „Zerstreuungskreis“. Auch dem Zerstreuungskreis ist früher schon eine Normenkommission auf den Leib gerückt und hat ihm in seinem Ausdehnungsdrang Grenzen gesetzt. Beim Kleinbild 24x36 mm setzten die weisen Mitglieder der Kommission fest, dass sein Durchmesser 1/30 mm nicht überschreiten sollte. Dann nämlich wird der Betrug sichtbar für uns.

Und da kommt nun unser Sehvermögen ins Spiel. Vergrößere ich nämlich das KB-Negativ 10-fach auf 24 x 36 cm, so ist auch der „zulässige Zerstreuungskreis“ auf 1/3 mm angewachsen, wird sichtbar. Halte ich aber das Foto in angemessenem Abstand, damit ich es ohne mit dem Kopf nach links und rechts zu schwenken auch komplett betrachten kann, so erscheint dieser 1/3 mm Kreis wieder als scharf. Und mit immer größeren Bildern soll auch der Abstand immer größer werden, damit das Bild weiter scharf aussieht.

Kein Mensch betrachtet Fernseher immer aus derselben Distanz, der kleine steht näher und der große eben weiter weg. Nur die Pixelkasperle vergrößern ihr Bild sinnlos, betrachten ein Bild von 180 x 120 aus 30cm Abstand auf dem Bildschirm im Ausschnitt eines 17 Zoll Monitors, um dann zu entscheiden, ob man daraus eine Postkarte drucken kann.

„Der Sinn einer Kamera ist nicht, möglichst große Pixelmengen mit Schärfe bis in die Ecken zu produzieren, sondern BILDER“. Sollte allerdings ein guter Bildinhalt mit einer guten Kamera zu Stande kommen, so ist das nicht zu verachten. Auch ein Sternekoch kann mit Omas alter Bratpfanne kein Sternemenu erstellen! Leider machen zu viele den Umkehrschluss und glauben, dass die gute Küchentechnik einen guten Koch macht. Und die sollen weiter Tests lesen, die bei einem 1,2/85 empfehlen, doch abzublenden, damit die Ecken scharf werden. Der Sinn der Blende 1,2 ist aber nicht, eine plane Fläche scharf zu stellen, sondern das Wesentliche! Ich weigere mich, meine Mädels vorher von einer Dampfwalze überfahren zu lassen, damit sie einem Tester genügen.

Wenn nun ein Punkt so klein abgebildet wird, dass er „scharf aussieht“ obwohl er es nicht ist, so kommt es vor, dass wir die unterschiedlichen Größen gar nicht wahrnehmen, weil alle Punktdurchmesser kleiner sind als der bei Kleinbild verlangte 1/30 mm. Der kleinste Kreis ist der Ort, an dem „scharf gestellt“ wurde. Näher oder weiter weg liegende Orte werden von da aus immer größer, bis der „zulässige Zerstreuungskreis“ erreicht wird. Diesen Bereich im Bild nennen wir „Schärfentiefe“, eine Illusion, die mit dem Auflösungsvermögen unserer Augen rechnet, mit dem immer größeren Betrachtungsabstand.
Wenn ich aber aus dem immer größeren Bild einen Ausschnitt mache, so wird auch der Betrachtungsabstand ein anderer und das Bild sieht „unschärfer“ aus. In welchem Maße hängt nun auch davon ab, ob in unserem Ausschnitt der kleinstmögliche Kreis, also der scharf gestellte, vorhanden ist oder nur solche, die die Schärfeweihe durch die Normenkommission bekamen.
Ich habe mich entschlossen, keiner Normenkommission nachzulaufen und schwöre auf Objektive, die sich so weit öffnen lassen, dass die Illusion Schärfentiefe keinen Raum hat. Dann verlange ich nicht, dass diese Objektive komplett geöffnet den Riss in einer Mauer für einen Bausachverständigen darstellen können, sondern auch bei größter Öffnung einen so kleinen Kreis produzieren, dass die Illusion „Punkt“ fast wahr wird.

DDL8443

Können diese Augen lügen?
Mit der offenen Blende und der Unschärfe in den unwichtigen Bereichen ziehen die Augen den Blick des Betrachters auf sich. Wer sagt denn, dass Weitwinkelobjektive  mehr Schärfentiefe vermitteln?  Schärfentiefe ist nur abhängig von der Blende und der Abbildungsgröße. Und solange ich mit einem Weitwinkel groß abbilde ist auch die Schärfentiefe klein.
EOS 1 D MK III mit 35/1,4  und 580 EX direkt mit Streuscheibe, Av 1,4
Um einem "Objektivtester" zu genügen, müssen Augen und Wand exakt auf einer Ebene liegen und die Kamera muss dazu exakt parallel gehalten werden. Wo geht das??
Also lesen wir gern Tests, die sich an völlig irrealen Dingen orientieren?
Mehr Bilder zur offenen Blende gibt es hier
und auch hier

Zerstreuungskreis
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