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Zu Beginn der 80-er Jahre im letzten Jahrhundert fanden sich die Firmen Kodak, Durst und Canon unter der Schirmherrschaft der für alle 3 zuständigen Werbeagentur VWI zu einer Roadshow zusammen. Die Aufnahmetechnik lieferte Canon, Durst stellte den Laborbereich zur Verfügung und Kodak das Material.
Eine der Attraktionen war mein Stand zum damals einzigartigen Objektiv TS 35/2,8.
Am Beispiel der Säulenreihe eines griechischen Tempels aus Holzbauklötzen zeigte ich die Wirkung des „Tilt“, was wir einem österreichischen Landmesser aus der Kaiserzeit namens Theodor Scheimpflug verdanken:
„Wenn sich die 3 Ebenen in einem Intersektionspunkt treffen, die Hauptebene des Objektivs, die Bild- und die Motivebene, so ist die Motivebene scharf gestellt“.
Darüber streiten sich Mathematiker, denn dieses ist kein Gesetz, sondern nur eine Regel, kann man doch die einzelnen Ebenen willkürlich verändern.  Das zu erläutern sprengt den Rahmen.
Was Anfang der 80-er viel wichtiger war: Nach 3 Wochen Roadshow musste ich den Stand abbauen, weil alle verfügbaren TS-Objektive vergriffen waren und keine Hoffnung auf Nachschub bestand.
Tue Gutes und rede darüber! Oder westfälisch ausgedrückt:
Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht.
Hat er es aber mal gegessen, will er immer mehr!

Ich finde es sehr schade, wenn die nun verfügbaren Objektive von 17, 24, 50, 90 und 135 mm immer noch in die Ecke der Architekturfotografie gestellt werden. Der Großformatfotograf nutzt die Verstellbarkeit seiner Kamera immer schon für das gesamte fotografische Spektrum, wenn er an die Grenzen der Schärfentiefe stößt. Er ist es gewohnt, Objektive zu nutzen, deren Bildkreis größer ist als für das Aufnahmeformat erforderlich, um die für den Amateur gewohnte Parallelität von Bild- und Motivebene mit der senkrecht dazwischen stehenden optischen Achse verlassen zu können, damit ungewöhnlich große Schärfenräume entstehen.

Wir wissen allerdings, wie es um die absolute Schärfe bestellt ist und dass die „Schärfentiefe“ nie so „scharf“ ist wie die scharf gestellte Ebene. Wenn ich nun diese Ebene schräg stellen kann, ergibt sich ein höherer Schärfeneindruck in die Tiefe, denn auf dem „Schärfenkeil“ sind die Zerstreuungskreise so klein wie es das Objektiv hergibt.  Weil der Schärfenraum vorn immer kleiner ist als hinten und nun die Ebene schräg steht, wird der Schärfenraum nach hinten immer breiter, es entsteht ein Keil.

Nun macht es aber am meisten Spaß, eine Regel zu kennen und sie bewusst zu brechen.
In einem Bild ist alles ähnlich scharf, was die gleiche Entfernung hat, Motiv- und Bildebene stehen parallel. Alles, was näher oder weiter ist, wird unscharf. Und diese Unschärfe kann man noch deutlicher gestalten, wenn wir die „Scheimpflugsche Regel“ auf den Kopf stellen, das heißt die Hauptebene des Objektivs nicht auf den Intersektionspunkt von Bild- und Motivebene hin drehen, sondern von ihm weg! Dann schneiden sich Motiv- und Hauptebene nur in einem Punkt, der sich durch verändern der Bildweite (normalerweise Fokussieren genannt) bewegen lässt.
Es ist schon aufregend, beim Drehen am Schneckengang die Schärfe nicht vor und zurück zu bewegen, sondern auf und ab oder von rechts nach links, je nach Kipprichtung.
So macht es mir besonders viel Spaß, die Schärfe nicht nur mit der offenen Blende auf eine schmale Ebene zu reduzieren, sondern diese auch noch so schräg in den Raum zu stellen, dass sie mein Motiv nur noch in einer kleinen Partie trifft.

Als Fotografierender wünsche ich allen Photoshopbegeisterten viel Spaß beim Versuch, das präzise nach zu stellen. Ich gehe in dieser Zeit lieber zum Fotografieren. Bilder entstehen nun mal zuerst im Kopf und dann in der Kamera! Und auch nicht im Photoshop. Denn auch durch Rückwärtsgaren entsteht aus einem minderen Stück kein Gourmetstück.
Und leider bestätigt sich auch hier die alte Werbeweisheit einer Zigarettenfirma aus den Zeiten, als nicht die Frauen, sondern die Männer rauchten:
Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben.

Der-Bildkreis
Scharfentiefe
Der-Scharfenkeil
Scheimpflug-verkehrt
Erdbeere-2
Erdbeere-8

Hier noch ein paar Bildbeispiele für die auf den Kopf gestellte Regel

http://www.juergen-denter.de/fotografie-workshops/rueckschau/184-sina-mit-ts-e-135.html
http://www.juergen-denter.de/fotografie-workshops/rueckschau/129-arijana-mit-und-ohne-brille-mit-ts-e-90.html